Samstag, 8. Dezember 2007
Pause
Hier in den Niederlanden wird um zehn und um drei Kaffeepause gemacht. Da Treffen sich alle im Konferenzraum um gemeinsam zu Pausieren. Diese Pausen sind heilig, also wenn ihr einmal in den Niederlanden um zehn oder drei in ein Amt oder sonstwohin geht und was braucht, dann vergeßt es.
Nett ist, dass da wirklich alle aus der Gruppe zusammenkommen, Professoren, Techniker, Doktoranden und ohne die Sekretärin geht sowieso nix.
Wenn jemand Geburtstag hat, dann muß er Torte mitbringen. Bei 35 Leuten in der Gruppe kommt das dann auch ziemlich oft vor, wie zum Beispiel heute.
Das war aber noch nicht alles was es zu essen gab. Da ja immer noch Sinterklaas gefeiert wird, gabs dann auch noch Kekserl. Sinterklaas ist hier das volle Ereignis, da spielen alle verrückt.

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Helium pritscheln
In der Früh haben der PostDoc und ich uns wieder ins Labor verzogen. Diesmal hab ich die Probe in den Cryostaten eingebaut. Das ist eine ziemlich heikle Angelegenheit. Wenn einem nämlich die Probe runterfällt, ist sie erstens einmal hin und zweitens, wenn sie irgendwo in einen Schlitz hineinfällt, dann kann man den ganzen Cryostaten zerlegen. Ich habs aber hinbekommen. Dann sind wir ins Erdgeschoss gegangen das Helium zum Kühlen zu holen. Mit dem Helium kann man die Probe bis auf vier Grad über dem absoluten Nullpunkt abkühlen. Des Helium geht eh relativ gemütlich, unangenehmer ist da schon der Stickstoff zum Kühlen des Detektors. Um das in den Detektor einzufüllen muß man ziemlich was aufführen. Das war ein ziemliches Gepritschel und uns ist ein paarmal das Ventil eingefrohren sodaß wir zwangsweise pausieren haben müssen.
Gute Messergebnisse haben wir keine zusammengebracht. Die Probe war schon steinalt und der der sie hergestellt hat, hat damals schon nur sehr schwache Signale gehabt. Aber Wurscht, es hat Spaß gemacht selber herumzuwerkeln. Inzwischen hab ich auch das Messprinzip verstanden und warum wir es genau so messen wie wirs tun. War ein guter Tag.

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Mittwoch, 5. Dezember 2007
Sinterklaas
Heute ist Sinterklaas, drum ist er heute mit seinen zwei Helfern zu uns ins Büro gekommen und hat uns Zimtkekse und Schokolade gebracht. Ein großes T und ein N aus Schokolade hat er gebracht, das steht für Technische Natuurkunde = Physik.

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Dienstag, 4. Dezember 2007
Erste Laborsession
Heute hab ich meine erste Session im Labor gehabt. Da hab ich mit allem zu tun was Spaß macht: flüssiges Helium, Cryostaten, Turbomolekularpumpen, Laser, Quantenpunkte..., da schlägt das Physikerherz schneller! Derweil hab ich selbst noch nichts gemacht, sondern zugeschaut und mir alles erklären lassen. Equipment haben sie hier, das ist nicht schlecht. Da steht a bissl was anderes herum als wie auf den österreichischen Unis.
Mein Compi ist heute auch gekommen. Jetzt muß ich mich wieder an dieses Betriebssystem gewöhnen.
Bei der Leiterin des Sprachkurses der im Februar anfängt war ich auch. Wir habe uns unterhalten ob ich mit dem Anfängerkurs anfangen soll oder mit dem Intermediate Kurs. Für Deutschsprachige soll es ja angeblich einfacher sein die Sprache zu lernen. Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass ich mir das Buch und die CD für den Anfängerkurs kaufe und einmal anfange im Selbstudium zu lernen. Am 22. Jänner soll ich dann wieder zu ihr gehen und wir unterhalten uns dann und dann schauen wir weiter ob ich schon reif bin für den Intermediate Kurs.

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Samstag, 1. Dezember 2007
Klo & Geld
Wie ich schon geschrieben habe geht in diesem Land nichts ohne eine kommerzielle Agentur. Da wird alles zu Geld gemacht, sogar das Klogehen.
Ganz egal wo, sei es am Bahnhof, McDonalds oder sonstwo, fürs Häusel mußt bezahlen. Das lustige daran ist aber, was einem dann am Klo erwartet: Pickobello sauber WCs, Blumen über jedem Pissoir und Kerzen überall, teilweise mit Musikuntermalung. Ist a bissl strange am Anfang, aber ok, wieso nicht.
Am STRP-Festival war ja Kunst angesagt, drum haben die Klos natürlich auch dementsprechend sein müssen. Zur Verfügung gestellt von, wie könnte es anders sein, von einer Agentur für Kunsttoilletten!

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den Haag
Gestern um sieben Uhr in der Früh ist die Spedition gekommen mit meinen restlichen Sachen. Mein Minizimmer quillt jetzt komplett über.
Danach sind wir von der Arbeitsgruppe aus nach den Haag gefahren. Der Professor der die letzten drei Jahre die Gruppe geleitet hat ist in Pension gegangen. Darum hat ihn die ganze Gruppe nach hause gebracht. Von Eindhoven fährt man ungefähr 1:30 nach den Haag. Auf dem Weg kommt man durch Rotterdam und Delft. Man kann aber die Städte nicht wirklich unterscheiden weil alles so dicht besiedelt ist. Die Städte gehen fließend ineinander über. Ist aber schon ziemlich beeindruckend die Gegend, wenn man durch Rotterdam fährt auf einer (glaub ich) vierspurigen Autobahn, drüber über die Brücke über den Hafen. In den Haag merkt man richtig, dass dort das Geld daheim ist. Die großen Durchzugsstraßen sind vielfach unter der Stadt verlegt, dadurch wirkt die Stadt gleich viel beschaulicher.
Wenn ihr einmal nach den Haag kommt, dann schaut euch unbedingt das Mesdag Panorama an. Das ist ein Bild des Künstler Mesdag aus dem 19.Jahrhundert. Es zeigt den Haag zu seiner Zeit und ist das größte Gemälde Hollands. Es in einem runden Gebäude aufgemalt und 14 Meter hoch und 120 Meter im Umfang. Wenn man in der Mitte steht kommt man sich echt vor als wäre man 100 Jahre in der Vergangenheit. Der Typ hat des in nur 4 Monaten gemalen. Die Restaurierung hat dafür aber 10 Jahre gedauert.
Ein weiterer Pflichttermin ist das Eschermuseum. Das ist der M.C. Escher, der mit den Wahnsinnigen Bildern. Mein Lieblingsbild ist "Reptiles".
Beide Museen sind echt sehenswert.
Am Nachmittag gabs dann ein Unterhaltungsprogramm. Mit GPS-Geräten sind wir durch die Stadt marschiert und haben so eine Art Schnitzeljagt gemacht. Alles organisiert von einer Agentur für Unterhaltung. In diesem Land geht gar nichts ohne eine Agentur die irgendwas macht. Sei es eben ein Nachmittagsprogramm oder Wohungssuche oder was auch immer.
Am Abend gabs dann noch ein Abendessen, das übrigens sehr gut war und danach heim.

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Sonntag, 25. November 2007
STRP-Festival
Gestern waren wir Wohnungskollegen auf dem STRP-Festival. Das ist ein Festival für elektronische Kunst. Es bestand aus fünf Hallen, jeweils ungefähr so groß wie der Dom im Berg, also riesig. In drei Hallen waren Kunstinstallationen und in zwei haben DJs Techno aufgelegt. Da waren auch ein paar bekannte Künstler dort, zB: die Chemical brother (waren am Freitag) oder Trentemoller (dänisches durchgestrichenes o). Trentemoller war ganz cool, der Rest war halt Bum-Bum.
Mit den Getränken haben sies ganz geschickt gemacht: Zuerst kauft man sich an eigenen Kassen Münzen á 2€. Mit diesen Münzen kann man sich dann an der Bar ein Bier oder einen Saft kaufen. Durch die Trennung von Bezahlung und Bestellung hats nie so einen Stau bei der Bar gegeben obwohl so saumäßig viele Leute waren. Das war übrigens auch angenehm: Dadurch das das Areal so groß war hats nie so ein Gedränge gegeben.
Um halb drei sind wir dann wieder nach hause gefahren (mit dem Auto allerdings).

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